Workation und nebenbei noch einen ordentlichen Wandel im privaten Bereich organisieren und durchführen – irgendwie brauch ich mal eine Auszeit. Also, eine richtige Pause. Um meinen Kopf auch mal für ein paar Momente auszuschalten, durchzuatmen und Kraft zu tanken. Vielleicht einfach mal ein paar Tage an die Adria fahren und den Wellengang am Strand beobachten? Wie schön, dass das nördliche Kroatien nicht so weit entfernt ist. Ein Kurztrip nach Rovinj eignet sich zur Entspannung eigentlich immer ganz gut.

Was ist ein Kurztrip?

Ein Kurztrip ist schnell mal unternommen – aber was genau ist das eigentlich? Nun, wenn man dem Duden Glauben schenken mag, dann ist das eine Reise, die einen Tag oder eben nur wenige Tage lang andauert. Andere Portale, wie bspw. Hotelier.de, schränken diese „wenigen Tage“ auf maximal vier Tage für die gesamte Reise ein. Zudem wird im verlinkten Beitrag darauf hingewiesen, dass Kurztrips beliebt seien, da sie relativ günstig geplant und durchgeführt werden können. Außerdem würde der Erholungseffekt sich auch schon bei solchen Reisen schon einstellen. Da ich insgesamt 4 Tage unterwegs war, passt der Begriff „Kurztrip“ ganz gut für meine Reise nach Rovinj.

Warum der Kurztrip nach Rovinj für mich erholsam war

Nun war der Kurztrip nach Rovinj nicht meine erste Reise in diese wunderbare Stadt, die in Istrien (Kroatien) liegt. Was mir an diese Stadt so gut gefällt, ist ihre übersichtliche Größe und die sauberen Straßen. Außerdem finde ich es erfrischend, dass die Einwohner der Stadt häufig zwei- bis dreisprachig aufgewachsen sind. Wenn man gerade kein Kroatisch spricht, dann kommt man für gewöhnlich mit der englischen oder italienischen Sprache recht weit. Vereinzelt sprechen die Einwohner auch Deutsch. Doch das versuche ich auf Reisen eher zu vermeiden, da ich vor einigen Jahren gemerkt habe, dass mir das beim Abschalten und Entspannen enorm hilft. Mich würde es ja sogar total reizen, mal Kroatisch zu lernen. Der Sound dieser Sprache gefällt mir sehr. Ich notiere das mal auf meine Bucket-List und schaue, wann ich dazu komme.

Kurztrip nach Rovinj - bewegtes Meer (c) ausgeglichen unterwegs 2022
Einfach mal aufs Meer hinausschauen – egal bei welchem Wetter (© ausgeglichen unterwegs, Juli 2022).

Neben der Vielsprachigkeit gefällt mir an der Stadt vor allem die Lage. Sie liegt fast schon kitschig-malerisch an der nördlichen Adria. Und so gibt es einige Kilometer an Wegen entlang des Meeres, die zum Verweilen einladen. Während meines Aufenthalts dort hatte ich meine Kamera mit und konnte sogar einen spannenden Zeitraum aufnehmen, an welchem ein herannahendes Gewitter knapp an der Altstadt vorbei in nord-östlicher Richtung weiterzog. Das Meer war bewegt, ja sogar ziemlich unruhig. Beim Beobachten dieser Wellen konnte ich unglaublich gut entspannen. Weil es scheinbar nichts mit all den schlechten Dingen zu tun hat, die Menschen manchmal so tun oder hinterrücks von sich geben.

Wie mir der Kurztrip nach Rovinj half, mich zu sammeln

Neben der Entspannung musste ich mich in dieser Zeit sehr unangenehmen Fragen stellen. Wie wollte ich mich, nachdem ich eine wichtige Phase meines Lebens abgeschlossen hatte, neu aufstellen? Der Umzug in einer anderen Gegend stand schon fest. Nun musste ich mir überlegen, wie ich mich in der dortigen Gesellschaft einbringen wollte. Darum machte ich mir mehrere Masterpläne. Wo sind meine Stärken? Womit möchte ich mich künftig beschäftigen? Welche Tätigkeiten werde ich künftig nicht mehr durchführen? In welchen Bereichen kann ich mich in Zukunft fortbilden? Fragen über Fragen – doch wenn der Kopf eine Zeit lang zur Ruhe kommt, dann kann findet man recht schnell ganz klare Antworten darauf.

Ich möchte künftig in einem Bereich arbeiten und mitwirken, in welchem ich schon gearbeitet habe und der meinem akademischen Bildungsgrad entspricht. Meine vielfältigen Stärken werde ich, je nach Bedarf, in hoffentlich vielen Projekten einbringen können. Keinesfalls möchte ich einer Beschäftigung mehr nachgehen, die weit unterhalb meiner Qualifikation liegt. Diese Zeiten sind ganz sicher und längstens vorbei – komme was wolle. Umso mehr freue ich mich auf künftige Fortbildungen. Wer weiß, wie weit mich das eines Tages tragen wird. Das ist die einzige Unsicherheit, die geblieben ist. Aber gut, damit kann ich leben. Ich habe mich schließlich damit abgefunden, dass nicht alles im Leben planbar ist. Für alles andere werde ich in den nächsten Wochen einfach entsprechende Schritte einleiten.

Vorfreude auf weitere Kurztrips

Weil ich mit der kurzen Reise mich sammeln und gedanklich sortiert habe, konnte ich mir neue Ziele setzen, die ich innerhalb der nächsten zwölf Monate erreichen möchte. Zum einen habe ich mir vorgenommen, mehr Zeit für das aufzuwenden, was mir Spaß macht. Zum anderen werde ich all dem unnützen Tätigkeiten, die mich nur Kraft und einen Teil meiner Lebensfreude gekostet haben, komplett aus meinem Leben verbannen. Kein Mensch kann mir diese wertvolle Lebenszeit zurückgeben. Also werde ich es einfach so handhaben, dass ich mich damit überhaupt nicht mehr befasse. Stattdessen stelle ich fest: Ich brauche mehr Kurztrips. Und darum wird es in den nächsten zwölf Monaten einfach mehr Kurztrips geben. Ja, auch wieder in dieses wunderschöne Städtchen namens Rovinj. Denn der Blick auf und der Rundgang durch die Altstadt entschädigt einfach für so vieles.