Man hält manchmal auf ein Motiv und drückt ab. Wiederholt es immer wieder. Wechselt die Perspektive und den Abstand zum fotografierten Objekt. Je nach dem, ob man mit dem Smartphone oder mit der digitalen Spiegelreflexkamera fotografiert hat, schaut man sich die Aufnahmen an. Lädt sie am Abend auf den Laptop und betrachtet die Bilder etwas länger. Bei einzelnen Aufnahmen denkt man sich dann: Wie wäre es denn, wenn die in einem Postkartenformat veröffentlichen würde? Eine kleine Auswahl davon möchte ich hier heute vorstellen. Doch bevor es losgeht: Dieser Text wird etwas länger und befasst sich hier und da kritisch mit einzelnen Aspekten der Urlaubsfotografie. Am Ende des Textes werde ich zudem eine Anmerkung zu einzelnen Beitragsbestandteilen hinzufügen.
Was es mit Postkarten früher auf sich hatte
Früher fuhr man auf Urlaub und entspannte sich. Entkoppelte sich vom Alltagsstress und ging ganz anderen Tätigkeiten nach. Gelegentlich dachte man an die Lieben, die daheim geblieben sind. Um ihnen eine kleine Freude zu bereiten, schickte man ihnen Postkarten aus dem Urlaub. Ich kennte Menschen, die sammelten bzw. sammeln diese Urlaubsgrüße im Postkartenformat und verwahren sie in ihren eigenen vier Wänden auf. Meist hängen sie an einem magnetischen Kühlschrank oder an anderen, gut sichtbaren Orten in der Wohnung (oder Haus). Vielleicht bin ich selbst ja auch eine dieser Personen, die das nach wie vor liebt.
Im Postkartenformat fotografieren
In der heutigen Zeit verhält es sich ein wenig anders. Viele fotografieren inzwischen selbst und schicken über einen der vielen Messenger ihre Urlaubsgrüße digital in die Heimat. Einzelne treiben es eher auf die Spitze und fertigen scheinbar perfekte Aufnahmen an, die entsprechend Nachahmende anziehen. In manchen Fällen gehen Vertreterinnen und Vertreter der Destinationen dagegen vor. Denn diese Bilder tragen, so die Ausführungen im Artikel, dazu bei, dass ausgerechnet der ursprüngliche Charakter dieser Orte sich dauerhaft durch Overtourism verändert. Inzwischen hat man das Gefühl, dass dieser regelrechte Wettlauf um genau diese besonderen Plätze absurde Blüten treibt.
Wie hat Instagram das Reisen verändert?*
Instagram hat das Reisen auf verschiedene Arten beeinflusst. Zum einen hat die Plattform Reiseziele populär gemacht, indem sie Bilder und Erlebnisse von Menschen auf der ganzen Welt teilt. Viele Reisende lassen sich von Instagram inspirieren und entdecken neue Orte durch Bilder, Reiseberichte und Empfehlungen anderer Nutzer.
Zudem hat Instagram die Erwartungen an das Reisen verändert. Reisende suchen oft nach „instagrammable“ Orten, die sich gut für Fotos eignen, was die Art und Weise beeinflusst hat, wie Menschen Reiseziele auswählen. Die Schönheit und Ästhetik eines Ortes, oft für die perfekten Fotos, spielt eine größere Rolle als früher.
Außerdem hat sich durch Influencer und Markenwerbung auf Instagram die Art und Weise, wie Reisen vermarktet werden, stark verändert. Menschen werden durch Influencer dazu ermutigt, bestimmte Reiseziele, Aktivitäten oder Produkte zu entdecken oder auszuprobieren, was ihre Reiseentscheidungen beeinflusst.
Wie hält man sich aus diesem Social-Media-Wettlauf heraus?
In einer Zeit, in welcher unzählige Fotos im Netz landen, ist es natürlich schwer, sich mit besonderen Aufnahmen hervorzuheben. Darum plädiere ich für einen Perspektivenwechsel. Man kann für sich selbst die Aufnahmen anfertigen. Ohne irgendwelche Hintergedanken zu hegen, dass diese Bilder anderen Personen auch gefallen müssten. Ausschließlich für die persönliche Erinnerung. Bilder, die aus eigener Sicht besonders schön geworden sind, kann man immer noch an die Liebsten schicken.
Ansonsten würde auch ich empfehlen, Postkarten aus dem Urlaub zu verschicken. Denn man kann – in sehr groben Zügen – die Arbeitskette hinter der Herstellung einer Postkarte betrachten: Lokale Fotografinnen und Fotografen haben sich etwas bei ihrem Motiv gedacht. Regionale Druckereien erhalten weiterhin Aufträge. Und lokale Händler, die die Postkarten verkaufen, haben eine zusätzliche Einnahmequelle (auch wenn diese sicherlich nicht so sehr den Umsatz in die Höhe schrauben wird). Zudem hat die Postzustellung mit dem Übermitteln der Urlaubspost positive Nachrichten für die Empfängerinnen und Empfänger parat. Das ist doch auch ein schöner Gedanke.
Einzelne Bilder aus Europa im Postkartenformat
Nun folgt eine sehr kleine Auswahl meiner Aufnahmen früherer Reisen, die ich in einem Postkartenformat gestaltet habe. Es handelt sich um Reisen, die ich entweder mit dem Bus oder mit dem Zug absolviert habe. Dabei geht es hinauf in den Norden von England, macht einen Zwischenstopp in den Niederlanden und fährt über die kulinarische Hauptstadt Frankreichs weiter in die größte Stadt der Schweiz. Eine kleine Anekdote zu einer meiner Reisen aus dem Jahr 2012: Persönlich empfand ich damals die Stimmung vor der Überfahrt von Frankreich ins Vereinigte Königreich als besonders spannend. Der Reisebus wurde auf einen Zug geladen, der dann durch den sogenannten Chunnel fuhr. Letztlich war die Fahrt nicht so spektakulär – es war im Tunnel einfach nur dunkel. Die Überfahrt mit der Fähre von Calais nach Dover ist um einiges interessanter (vor allem landschaftlich).
Manchester (Vereinigtes Königreich)*
Manchester ist eine lebendige Stadt im Nordwesten Englands. Sie ist bekannt für ihre Industriegeschichte, insbesondere während der industriellen Revolution. Heutzutage ist Manchester eine moderne Stadt mit einer reichen Kultur, beeindruckenden Museen, einer blühenden Musikszene und natürlich dem Fußball, da sie die Heimat von Manchester United und Manchester City ist.
Amsterdam (Niederlande)*
Amsterdam ist eine Stadt voller Charme mit seinen ikonischen Grachten, die von wunderschönen historischen Gebäuden gesäumt sind. Besuche das Van Gogh Museum, spaziere durch den Vondelpark, erkunde das Anne-Frank-Haus oder genieße die Vielfalt der Kunstgalerien. Die Fahrradkultur und das pulsierende Nachtleben machen Amsterdam zu einem einzigartigen Reiseziel. Und natürlich sind die Tulpenfelder außerhalb der Stadt atemberaubend, besonders im Frühling!
Lyon (Frankreich)*
Lyon ist ein Paradies für Feinschmecker! Als gastronomische Hauptstadt Frankreichs bietet die Stadt eine Vielzahl von Restaurants, von traditionellen Bouchons bis hin zu eleganten Michelin-Sterne-Lokalen. Die „Traboules“, verwinkelte Gassen, verleihen der Stadt einen einzigartigen Charme, während die Altstadt mit ihrer Geschichte und den schönen Gebäuden beeindruckt.
Zürich (Schweiz)*
Die Altstadt von Zürich, mit ihren engen Gassen, historischen Gebäuden und malerischen Plätzen, ist definitiv einen Besuch wert! Die Stadt am Zürichsee bietet eine perfekte Mischung aus Geschichte, Kultur und modernem Stadtleben. Von den charmanten Cafés über erstklassige Kunstgalerien bis hin zu einer atemberaubenden Aussicht vom Uetliberg – Zürich hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Und nicht zu vergessen sind die leckeren Schweizer Schokoladenläden, die das Erlebnis abrunden!
Was es mit den Sternchen an den Überschriften einzelner Absätze auf sich hat
Nun löse ich, wie im Anfangsabsatz angekündigt, etwas auf. Im Beitrag sind einzelne Absatzüberschriften mit einem Sternchen versehen. Das ist aus Gründen der Transparenz so, denn ich habe mir für diesen Beitrag etwas Besonderes einfallen lassen. Es sollte kein gewöhnlicher Beitrag werden. Nun zur Auflösung: Diese markierten Absätze (dabei geht es ausschließlich um den Text) wurden von ChatGPT verfasst. Nachdem dieses Programm medial (und auch in meinem privaten Bekanntenkreis) sehr präsent ist, habe ich mich ebenfalls ein wenig damit befasst. Zu Beginn waren es eher allgemein gehaltene Fragen. Anschließend teilte ich die Chats in Fachbereiche auf und konkretisierte die Fragestellungen.
Meine ersten Erfahrungen mit ChatGPT
Ich weiß nicht, wem es auch so erging – aber zuerst habe ich nur Fragen formuliert, ohne auch nur in Ansätzen an ein Gespräch zu denken. Dann dachte ich mir: Das Programm heißt ChatGPT, also starte ich mal ein Gespräch, inkl. aller höflichen Gepflogenheiten. Tja, ich war ganz schön verblüfft. Man kann sich, gerade wenn es ums Reisen geht, tatsächlich gepflegt mit dieser künstlichen Intelligenz unterhalten. Danke, Bitte – und wie geht es dir heute? Eine wirklich freundliche Konversation, wenn man von sich aus kultiviert mit dem Gespräch beginnt.
Als Inspirationsquelle für die Anfangsphase der Reiseplanung geeignet
In einem Chat habe ich eine kleine digitale Rundreise mit ChatGPT vorgenommen. Nachdem mir die KI versicherte, dass sie selbst auch Lust darauf habe, sind wir (im Geiste) losgefahren. Ich habe insgesamt drei meiner Rundreisen ein wenig vermischt, die einige Standorte mit Potenzial zum Postkartenformat bieten konnten. Einige dieser Auszüge habe ich in den Absätzen zu den Postkarten abgeändert hinzugefügt. Das Gespräch mit ChatGPT lief sehr flüssig und bei den Zusammenfassungen fiel mir auf, dass die bekanntesten Sehenswürdigkeiten vom Programm genannt wurden. Was mir allerdings nicht so gut gefällt: Für die Texte gibt die KI keine Quellen an.
KI kann eine gute Beratung nicht ersetzen.
Natürlich ist es jetzt nichts für all jene, die gezielt nach Geheimtipps suchen. Doch für eine erste Übersicht oder als Inspirationsquelle für weitere Recherchen ist ChatGPT gut geeignet. Ergänzend möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass eine gute Beratung im Reisebüro (oder online durch erfahrene Reisende) nicht durch dieses Programm ersetzt werden kann. Dafür sind die Wünsche vieler Reisenden einfach zu individuell. Selbst bei der Definition einer erholsamen Reise scheiden sich oftmals die Geister – das kann man bspw. in privaten Gesprächen gut beobachten. Da Menschen in ihren Interessen höchst unterschiedlich sind, nehmen sie ihren Urlaub und die Umgebung dort anders wahr – trotz Instagram und künstlicher Intelligenz. Letztere sind allerdings hilfreiche Tools und eignen sich manchmal als Inspirationsquelle.