Es gibt Phasen im Jahr, da will man einfach mal durchatmen und die Seele baumeln lassen. Dabei kann es allerdings passieren, dass so manches leider liegen bleibt. In solchen Phasen tut mal ein Ortswechsel ganz gut. Wie praktisch, dass es, seit diesem Sommer, einen wunderbaren Emma Wanderer Campus gibt, der mitten im Gesäuse liegt. Aus diesem Grund unternahm ich über ein Wochenende eine Workation in Hieflau. Trieb dabei einige meiner eigenen Projekte voran und konnte zugleich entspannen.

Warum eine Workation in Hieflau echt erholsam sein kann

Ich wollte also mein schlechtes Gewissen beruhigen, indem ich die Arbeit („Work“) mit einem Kurzurlaub („vacation“) versuche zu verbinden. Wie genau sich eine Workation definiert und ob es sich dabei nur um einen Trend handelt, könnt ihr in einem meiner früheren Beiträge nachlesen. Aus meiner Sicht glaubte ich, dass diese Form des Kurzurlaubs mir helfen würde, meine Gedanken zu sortieren und die Daseinsgrundlage meines schlechten Gewissens zu demontieren. Letzteres sollte sogar ganz gut funktionieren – so viel kann ich an dieser Stelle schon einmal bekannt geben. Denn es gibt aus meiner Sicht nichts unentspannteres, als andauernd ein schlechtes Gewissen zu haben (ob nun berechtigt oder nicht, das sei dahingestellt).

Die Lage des Campus

Hieflau ist eine kleine Ortschaft mit etwas mehr als 730 Einwohnerinnen und Einwohnern und inzwischen ein Teil der Gemeinde Landl. Es liegt im wunderschönen Gesäuse. Der Campus von Emma Wanderer selbst liegt allerdings nicht direkt in der Ortschaft, sondern auf einer Anhöhe. Damit ist man umgeben von Wäldern, Wanderwegen und einer beeindruckenden Bergkulisse. Am Abend ist es dort so ruhig und erholsam, dass man relativ relaxed in einen erholsamen Schlaf gleitet. Dass man Abends einen beeindruckenden Sternenhimmel beobachten und am nächsten Morgen über den wunderschönen Sonnenaufgang staunen kann, nimmt man gerne als „Extra-Goodie“ mit. Ich persönlich habe in einem der Tiny Homes genächtigt. Doch wer eher auf einen Camping-Aufenthalt abfährt, hat dort ebenfalls einen Platz. Jeweils 30 Camping-Stellplätze sowie 30 Tiny Homes stehen auf dem Gelände zur Verfügung.

Von überall aus arbeiten

Ob ich nun von dem wunderbar eingerichteten Club Office oder vom angemieteten Tiny Home aus arbeitete, war letztlich mir überlassen. In allen Bereichen hatte ich eine mehr als akzeptable sowie sehr stabile Internet-Verbindung. Für ein konzentriertes Arbeiten waren die Bedingungen aus technischer Hinsicht absolut ideal. In allen Bereichen hatte ich jederzeit einen wunderbaren Blick ins Grüne. Auch wenn mir persönlich der Blick vom Club Office auf die umliegenden Berge nochmal etwas mehr imponiert hat. Das Café im Erdgeschoss des Club Offices wird von einer sehr höflichen sowie hilfsbereiten jungen Dame geführt. Sie bereitet mit ihrem Team auch das wunderbare Frühstück vor, das man optional zum Aufenthalt hinzubuchen kann (was ich auch wärmstens empfehlen würde).

Workation in Hieflau - Club Office erster Stock - © ausgeglichen unterwegs
Ein Teil des Club Offices ist als Coworking-Space ausgebaut – hier ein Foto aus dem ersten Stock (Aufnahme: © ausgeglichen unterwegs, September 2023).

Sich in Achtsamkeit üben

An mir merkte ich über dieses Wochenende einige Veränderungen. Zum Beispiel nahm ich das Frühstück viel bewusster auf und aß sehr viel langsamer als sonst. Ich genoss es so richtig, mir etwas aus diesem wunderbaren Frühstückskorb selbst so vorzubereiten, dass mein Auge mitaß. Mein Kaffee-Konsum reduzierte sich (von 3-4 Kaffee pro Tag auf max. 2 Kaffee). Und auch während meiner Arbeitszeiten schien ich ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann es mal gut sei und ich meinen Augen ihre wohlverdiente Pause vom Bildschirm gab. Mein Puls (durch meine Smartwach gemessen) war über das gesamte Wochenende in einem sehr ruhigen Bereich zu verorten. Auch fühlte ich mich weder unter Druck gesetzt noch gehetzt. Insgesamt schien ich mich, ganz natürlich, in einer gewissen Achtsamkeit zu üben. Wie dem auch sei – es war absolut erholsam.

Workation in Hieflau - Frühstück - © ausgeglichen unterwegs
In Ruhe einfach mal das Frühstück genießen (Aufnahme: © ausgeglichen unterwegs, September 2023).

Lohnt sich eine Workation in Hieflau?

Bei meinem Abschied kündigte ich bereits an, das nächste Mal in Begleitung zu erscheinen. Und genau das habe ich mir fest vorgenommen. Ich konnte die auf meiner To-Do-Liste stehenden Punkte mühelos abarbeiten, nebenbei die Gegend dort ein wenig erkunden, die Zeit genießen und das eine oder andere nette Gespräch vor Ort führen. Braucht es noch mehr Argumente, um eine Workation in Hieflau, auf diesem wunderbaren Campus von Emma Wanderer zu empfehlen? Wem die Gegend dort zu fern ab der Zivilisation erscheint, dem kann ich nur entgegnen: Versuch es trotzdem mal. Fahr raus, nächtige dort, arbeite ein wenig und genieß diese kostbaren Stunden an diesem besonderen Ort. Das ist mit Sicherheit keine verschwendete Lebenszeit.

Workation in Hieflau - Abendstimmung - © ausgeglichen unterwegs
Ein wenig die Abendstimmung genießen… (Aufnahme: © ausgeglichen unterwegs, September 2023).