Endlich! Das Ziel der Reise ist erreicht: Nizza, die größte Stadt an der wunderschönen Cote d‘ Azur. In der Stadt ist richtig was los. Junges Publikum, viel auf den Straßen los, am Strand ist das pralle Leben. Und doch: Auf mich wirkt all das mit einem kurzen Blick aufs Meer alles andere als hektisch. Im Gegenteil! Ich fühlte mich sehr wohl in der Stadt. Das ist für mich natürlich die Grundvoraussetzung, um mal zur Ruhe zu kommen. Und die brauchte ich nach den vergangenen Tagen und Eindrücken. Gerade Teile der Fahrt von Savona nach Nizza gestaltete sich als etwas anstrengender als erwartet.
Erst ein Mal ausschlafen
Wie gut, dass die Unterkunft absolut zentral liegt. Zu Fuß erreicht man so gut wie alle Sehenswürdigkeiten von Nizza in relativ kurzer Zeit. Mit dieser Gewissheit lag es sich dann besonders gut und ausschlafen war nach der anstrengenden Anfahrt mal sowas von drin. Als erstes wollte ich zuerst mal an den Strand. Praktisch, dass die Promenade des Anglais in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar war. Das Wetter war fantastisch: 26° Celcius, ein leicht spürbarer Wind am Strand und Sonne. So fühlt sich nach über zwei Jahren ohne echten Urlaub also richtige Erholung an.
Ich könnte Stunden an diesem wunderbaren Ort verbringen und einfach hinaus aufs Meer schauen. Oder dem bunten Treiben einfach zusehen. Es macht mich glücklich, wieder Menschen zu sehen, dir wahrscheinlich aus den gleichen Gründen da sind, wie ich: Auch sie wollen mal zur Ruhe kommen, ihre Sorgen für einen Moment beiseite schieben und die schönen Facetten des Lebens genießen. Eine entspannte Stimmung herrscht an diesen Tagen Anfang August 2021. Auch wenn die Pandemie allgegenwertig ist, denn die Maskenpflicht war an vielen öffentlichen Plätzen und in geschlossenen Räumen nicht aufgehoben.
Mal in Ruhe das Essen genießen
Und wie gut, dass ich schon einige Male in Frankreich war und weiß, wie gut und wie unterschiedlich in den einzelnen Regionen gekocht wird. Es ist eigentlich eine Kunst, in Frankreich wirklich schlecht zu essen. Und in Nizza? Nun, ich konnte nicht alle Speisen fotografieren, die mir vorgesetzt wurden. Es war schmackhaft. In den lokalen Restaurants und Bars wird offensichtlich sehr viel Wert auf gute Qualität gelegt. Und manchmal war die Präsentation auf dem Teller eine einzige Augenweide. Ja, so gut kann sich ein Urlaub anfühlen, auf den man so lange hingearbeitet und für den man sehr viele Entbehrungen in Kauf genommen hat.
Am Strand essen
Nun könnte ich alle Lokale aufzählen, die wir zu Mittag oder am Abend besucht haben. Doch auch ich neige dieses mal ein bisschen zum Cherrypicking und hebe die Lokale hervor, die ein ganz besonderes Flair hatten. Zum einen, und davon zeugt das Bild über diesen Absatz, möchte ich das „Le Galet“ hervorheben. Dieses Lokal befindet sich direkt am Meer und wenn man dort zu Abend essen will, dann sollte man im Sommer mindestens einen, besser zwei Tage vorher einen Tisch reservieren. Das Publikum vor Ort war sogar ziemlich durchmischt. Alle Speisen waren vorzüglich zubereitet und für mich ist es ein Lokal, das ich anderen für ihren nächsten Urlaub in Nizza wärmstens empfehlen kann.
Fusion food in der Rue Bonaparte
Lust auf französisches Essen mit diversen Einflüssen aus aller Welt? Dann lohnt es sich, dem Café Paulette einen längeren Besuch abzustatten. Unbedingt den Hummus und das dazugehörige Brot probieren und nicht vergessen, nach dem schmackhaften Hauptgang noch ein wenig Platz für das Dessert übrig zu lassen. Oder aber man plant einfach mehrere Besuche in diesem wunderbaren Lokal, das sich nicht weit des Port Lympia befindet. Die Speisen waren auch hervorragend und das Personal besonders zuvorkommend. Ein besonderer Pluspunkt: Egal, welche Vorlieben oder Unverträglichkeiten man hat – es ist für jeden Gast etwas auf der Karte dabei.
In aller Ruhe am Abend spazieren gehen
Nachdem die Mägen gefüllt, den Geschmacknerven geschmeichelt wurden und Zufriedenheit sich breit gemacht hat, lohnt sich noch ein Spaziergang am Abend. Egal, ob am Hafen, an der Promenade des Anglais oder in der Altstadt: Das Flair ist einzigartig. Jung und alt sind auch noch zu später Stunde unterwegs und erfreuen sich über das bunte Treiben auf den Straßen. Trotzdem sollte man ein wachsames Auge auf seine Wertsachen haben. Es wäre naiv zu schreiben, dass es in Nizza nicht auch Taschendiebe gebe. Es gilt: Je weniger man bei sich hat, desto uninteressanter wird man für diese Klientel allerdings auch wieder. Und so bekommt man letztlich irgendwie doch seine Ruhe.
Über was an jenen August-Tagen in Nizza wahrlich sehr viele Menschen gestaunt haben, waren die Yachten. Bei so manchem abendlichen Spaziergang am Port de Nice sind so einige einzigartige Exemplare zu sehen gewesen. Die beeindruckendste Yacht habe ich, wie so viele andere auch, beim Vorbeigehen fotografiert. Ja, auch das ist Nizza. Unweit des Hafens fand an einem Abend mal ein kleineres Hip Hop-Konzert statt. An einem anderen Abend legte ein DJ House Music in einem anderen Lokal unweit des Hafens auf. Man spürte an jedem einzelnen Abend: Die Menschen wollten wieder raus und sich ihres Lebens erfreuen. Wie schön ein solcher Sommer doch sein kann.