Wie angekündigt, gibt es ab heute jede Woche einen Beitrag zum vergangenen Sommerurlaub. Während der meisten Zeit der Reise waren wir zu zweit mit dem Auto eines wunderbaren Freundes unterwegs. Also nicht wundern, warum ich gelegentlich zwischen „ich“ und „wir“ herumspringe. Die Erlebnisse schreibe ich dabei trotzdem ausschließlich aus meinem Blickwinkel. Hier und da sind Unternehmen oder Organisationen in diesem Beitrag verlinkt. Diese empfehle ich aus tiefstem Herzen heraus. Es besteht keine Kooperation und ich habe kein Geld dafür erhalten. Nun zur Sache: Heute steht der erste Abschnitt der Rundreise an. Zwischen Graz und Verona gibt es dabei einiges zu erleben. Beginnen möchte ich bei der Autofahrt, denn die war wahrlich außergewöhnlich.

Zwischen Graz und Verona – nahezu alle Jahreszeiten in wenigen Stunden Autofahrt

Mit einem bewölkten Himmel ging es von Graz los auf die Autobahn in Richtung Kärnten. Den ersten Stop auf der Fahrt hatten wir an der Autobahnraststätte Wörthersee eingeplant. Dort zog bereits ein Gewitter über die Region und es regnete bereits kräftig. Bei einem Kaffee auf der Terrasse mit Blick auf den Wörthersee lässt sich das allerdings ganz gut aushalten. Etwas feucht-fröhlicher war eher der Wiedereinstieg ins Auto und die Weiterfahrt in Richtung Kanaltal. Dort wurden die Regengüsse kräftiger. Auf der Autobahn musste man deshalb vorsichtig fahren, wenn man kein Aquaplaning riskieren wollte.

Dann allerdings gab es kurz nach Pontebba eine ruhige Phase, in der man etwas entspannter fahren konnte. So weit, so beruhigend. Vorerst zumindest. Wir fuhren die Autobahn also entlang, immer weiter in Richtung Verona. Bis mir dann, einige Kilometer vor Pordenone eine Wetterveränderung auffällt, die immer schneller und immer bedrohlicher näher kam. Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass sich diese Wand, die da auf uns zurollte, als Hagel herausstellen konnte. Um mir meine tiefe Beunruhigung nicht anmerken zu lassen, gab ich meinem guten Freund einen Tipp: Egal, was jetzt kommt, bitte fahr, egal wie, einfach weiter. Zu meiner leichten Beruhigung trug dazu bei, dass er ohnehin nichts anderes vor hatte, als weiterzufahren.

Warum die Entscheidung zur Weiterfahrt absolut richtig war.

Es setzte bereits der Regen ein, der relativ schnell zum Graupel wechselte. Und dann wurden daraus rasch recht kleine Hagelkörner. Auf dem Seitenstreifen standen bereits die ersten Autos, hatten die Warnblinkanlage aktiviert. Mein guter Freund verstand es allerdings wirklich hervorragend, uns gut durch dieses Wetter zu fahren. Aus Hagel wurde, da wir uns für die Weiterfahrt entschieden, Starkregen. Wir entkamen letztlich dem Hagel, der nach uns so richtig einsetzte. Und wie extrem an diesem Tag das Unwetter über diese Region wütete, zeigt euch das unten verlinkte Video. Bereits einige Tage zuvor hatte es etwas weiter südlich auf der A1, Streckenabschnitt Parma – Piacenza, ein sehr schweres Unwetter gegeben. Es richtete unglaubliche Schäden an und versetzte die Menschen dort in Angst und Schrecken.

Während der Fahrt nahm der Regen ab und in Verona schien letztlich bei wenigen Wolken die Sonne. Zwischen Graz und Verona haben wir auf dieser Fahrt also fast alle Jahreszeiten auf einmal erlebt. Heute kann ich es eigentlich kaum glauben, dass man aus dieser Situation wirklich unbeschadet davonkommt. Mir ist allerdings bewusst, dass das wirklich knapp war und die Reise an dieser Stelle bereits hätte vorbei sein können, wenn mein guter Freund mit seinen ausgezeichneten Fahrkünsten uns da nicht so zielgerichtet durch dieses fürchterliche Wetter gefahren hätte. Denn ein Anhalten bei den Wetterverhältnissen in und um Pordenone hätte den Totalschaden fürs Auto bedeutet.

In Verona angekommen: Erstmal runterkommen.

Nach den zahlreichen Eindrücken während der Autofahrt war ich ganz froh, dass die Sonne über Verona schien. Nach einer ersten Besorgung direkt im Zentrum ging es direkt zur Unterkunft. Das Hotel war vergleichsweise einfach zu erreichen. Damit konnte ich die Zeit zu unseren ersten Vorhaben nutzen, um ein wenig runterzukommen. Nach einer solchen Fahrt mal ein wenig Ruhe zu haben, ist Gold wert! Die Unterkunft lag zentral. Eine weitere Verwendung des Autos war damit nicht notwendig.

Bevor es zu unserem ersten kulturellen Highlight unserer Reise ging, war es höchste Zeit für eine Stärkung. Das Zentrum war nicht weit von der Unterkunft. Warum also nicht direkt an der Arena di Verona etwas trinken und essen. Mir ist bewusst, dass das nicht unbedingt die preisbewussteste Entscheidung war. Aber ich denke, das war meinem guten Freund und mir an diesem Punkt völlig egal. Wir zahlen doch gern für gutes Essen. Den Blick auf die Arena bekamen wir einfach mit dazu. 😉

Zwischen Graz und Verona - endlich in Verona
Erstmal eine Stärkung, bevor es dann zum ersten Highlight der Rundreise geht (eigene Aufnahme von 01. August 2021).

Das kulturelle Highlight

Der erste Höhepunkt der Rundreise bekommen wir gleich am ersten Tag der Reise. Es geht in die Arena. Das Stück für den Abend ist die Oper „Turandot„. Weil Aufnahmen während der Show nicht erlaubt sind, habe ich einfach vor der Vorstellung ein Panoramafoto von der Bühne aufgenommen. Was soll ich schreiben? Die Show konnte ich wahrlich in vollen Zügen genießen. Es war eine wirklich wunderbare Veranstaltung und ich könnte mir sehr gut vorstellen, wieder mal eine Oper oder ein Konzert in der Arena di Verona zu besuchen.

Zwischen Graz und Verona - Arena di Verona vor Turandot
Die Arena di Verona von innen. Vor der Aufführung von Turandot herrscht reges Treiben (eigene Aufnahme vom 01. August 2021).

Tag 2: Gutes Essen und customized Streetstyle

Am nächsten Tag stand ganz bewusst die Besichtigung der Stadt auf dem Programm. Einfach mal ein bisschen treiben lassen, ohne dabei die bekanntesten Sehenswürdigkeiten zu verpassen. Der Vorteil, wenn man sich ein bisschen treiben lässt: Man entdeckt kleine Manufakturen, die sich als wahre Schätze herausstellen. Wenn sich jemand für customized Streetstyle interessiert und gerne etwas ausgefallenes trägt, dann ist man bei Suddenly Verona genau richtig! Auch ich konnte nicht anders als zugreifen. Gut, das Personal in diesem Shop ist aber auch mehr als hilfsbereit und zuvorkommend. Das Ergebnis seht ihr auf meinem Instagram-Account.

Die Eindrücke der Stadt sind einzigartig. Selbstverständlich war es warm und sonnig (mit fortschreitender Zeit trübten sich die Wetteraussichten allerdings etwas ein). Wie viele Kilometer ich an diesem Tag zu Fuß gegangen bin, kann ich absolut nicht einschätzen. Im Urlaub kann ich mich nicht unbedingt dazu durchringen, einen Schrittzähler bei mir zu haben. Es soll sich schließlich von meinem Alltag unterscheiden. Außerdem möchte ich einen inneren Ausgleich schaffen. Da brauche ich nicht unbedingt ein Tagesziel an Schritten, welches ich unbedingt erreicht haben muss. Stresst mich letztlich nur unnötig. 😉

Zwischen Graz und Verona - Chiesa Parrocchia di San Giorgio
Von der Ponte Pietra in Richtung Westen fotografiert: Zu sehen ist die Kirche „Parrocchia di San Giorgio in Braida“. Östlich davon liegen einige Wohn- und Geschäftshäuser (eigene Aufnahme vom 02. August 2021).

Zwischen Graz und Verona gibt es noch viel mehr zu erleben.

Und damit kommen wir mal wieder auf das Wetter zu sprechen. Dieses extreme Unwetter am 01. August hat leider dafür gesorgt, dass andere Sehenswürdigkeiten auf der Strecke zwischen Graz und Verona vernachlässigt wurden. Sicherlich wäre der Lago di Burida in Pordenone einen Besuch wert gewesen. Oder auch Cittadella mit der mittelalterlichen Stadtmauer, die definitiv auch sehenswert gewesen wäre. Venedig ist zwar auch ganz in der Nähe, allerdings aufgrund der Bekanntheit nach wie vor ziemlich overtouristified. Gut, dass es da als Alternative die Stadt Treviso gibt. All das ist eine äußerst unvollständige Auflistung dessen, was in der Region alles möglich wäre.

Möglich ist es, dass einige der genannten Sehenswürdigkeiten bei einem nächsten Trip besucht werden. Nun war es aber auch während der ersten beiden Tage auf der Rundreise alles andere als langweilig. Wenn man sich für eine Reise zu viel vornimmt, dann kommt eines relativ wahrscheinlich zu kurz – die Erholung. Die braucht es aber aus meiner Sicht, um zur inneren Ausgeglichenheit zu gelangen. Deshalb kann ich an dieser Stelle ruhigen Gewissens damit schließen, dass ich mich schon auf die nächste Tour in diese Region freue. Die gemeinsame Rundreise in diesem Sommer, führte uns immer weiter in Richtung Westen. Aber dazu nächste Woche mehr… 😉

Kann ganz schon idyllisch sein, dieses Treviso. Beim nächsten Trip in die Region wird die Stadt besucht (Photo by Robert V. Ruggiero on Unsplash).