Eigentlich bin ich eher ein Fan von Übersichten. Das große Ganze verstehen oder überblicken wollen – das war mir schon immer ein Anliegen. Auch in der Fotografie. Weil man dort, gerade bei Aufnahmen mit Weitblick, gewisse Strukturen erkennen kann. Doch was bringt einem das Bigger Picture, wenn man kein Auge für das Besondere hat? Ist es nicht genau das, was die Fotografie letztlich einzigartig macht? Im heutigen Beitrag geht es um einzelne fokussierte Aufnahmen, die ich im letzten Jahr aufgenommen habe. Es handelt sich dabei um zwei Bilder, die aufs Wesentliche reduziert sind.

Warum der Blick aufs Wesentliche so besonders ist

Nun kann man diesen Beitrag durchaus mehrdeutig interpretieren. Wie in der Fotografie auch, kann es im Alltag und im Berufsleben ein „zu viel“ geben. Darum raten Expert:innen, sich auf wirklich wichtige Dinge zu konzentrieren und Aufgaben nach Dringlichkeiten zu sortieren. Lieber für eine Zeit lang mal eine Sache richtig machen und alle anderen, etwas unwichtigeren Dingen etwas weniger Raum einräumen. Letzteren vielleicht sogar weniger Zeit widmen, denn häufig handelt es sich um etwas, was man selbst nicht verändern kann. Sich lieber mit Sachverhalten beschäftigen, die man mit eigenen Mitteln beeinflussen kann. Soll sogar die eigene Zufriedenheit steigern.

Die Besonderheit in einer Aufnahme hervorheben

Wenn man sich beim Fotografieren auf die eine Sache fokussiert hat, heißt es dann: tief ein- und ausatmen – und (mehrmals) abdrücken. Anschließend kann man, je nach verwendetem Aufnahmegerät, die Bilder betrachten. Im Normalfall wird da schon etwas mit dabei sein, was einem im ersten Moment gefällt. Falls nicht, kann man die Vorzüge der digitalen Fotografie voll auskosten und noch ein paar weitere, fokussierte Bilder vom anvisierten Objekt (oder auch Subjekt) aufnehmen. Bei der fokussierten Aufnahme sollte der Star das Objekt oder eben das Subjekt sein. Der Rest der Aufnahme rückt in den Hintergrund.

Natürliche Prozesse aufs Wesentliche reduziert

Die Natur ist faszinierend. Egal wo, egal wie – sie findet ihre Wege, um sich bemerkbar zu machen. Sich zu zeigen. In all ihrer Pracht und mit all ihrer Kraft trotzt sie scheinbar jeder noch so widrigen Umgebung. Und wenn sie ihren Weg gefunden hat, dann zeigt sie uns, wie divers und farbenfroh diese Welt doch sein kann.

Ein Blümchen bahnt sich seinen Weg.

An einem kleinen Bahnhof entlang des Murtals kann man im Frühjahr allerhand entdecken – wenn man etwas genauer hinschaut. Auf einer scheinbar unwirtlichen Fläche, die mit Schotter versehen ist, wächst hier und da ein Blümchen. Trotz aller widrigen Umstände. Im Frühling sorgt dieses Wachstum für ein farbliches Wechselspiel. Ganz schön anzusehen, während man nebenbei auf die S-Bahn oder den Regionalzug wartet. Vielleicht kann man sich ein Beispiel an solch natürliche Prozesse nehmen und festhalten, dass man – trotz aller widrigen Umstände – persönlich über sich hinaus wachsen kann. Es hilft dabei sicherlich enorm, die äußeren Umstände auszublenden oder für sich so zu nutzen, dass man seinen Weg machen wird. Nur dann kann man sein Potenzial voll entfalten und dabei (in verschiedenen Farben er-)strahlen.

Aufs Wesentliche reduziert - Blume am Bahnhof Kraubath an der Mur - © ausgeglichen unterwegs
Eine Blume bahnt sich, trotz widriger Umstände, ihren Weg (Aufnahme: © ausgeglichen unterwegs, Juni 2023; nachträglich bearbeitet).

Das große (Fr)Essen aufs Wesentliche reduziert

Das Fotografieren des eigenen Essens (oder eines bestellten Gerichts) ist ein streitbares Thema. Die einen wollen darin eine gewisse Abgrenzung verschiedener sozialer Milieus erkennen. Andere stellen gleich eine Verbindung zur Kunst her. Und dann gibt es ja diesen Hashtag namens #foodporn. Über Letzteres kann man sich sein eigenes Bild machen, indem man über eine beliebige Social Media-Plattform nach genau diesem Begriff sucht. Schmunzeln, lachen, sich inspirieren lassen oder auch nur die Stirn runzeln – all das kann bei der Durchsicht dieser vorgeschlagenen Aufnahmen vorkommen.

Mit einer Freundin bei einem gemütlichen Abendessen im Le Burger Graz (© ausgeglichen unterwegs, Dezember 2023).

Dieses Bild habe ich aufgenommen, weil mein Burger in ein paar Eisbergsalat-Blättern serviert wurde. Das hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt so noch nicht gesehen. Das Auge isst ja bekanntlich mit und in diesem Fall war es tatsächlich außergewöhnlich, dass man in einem Burgerladen (bzw. eine Burgerkette) eine solche Kombination aus frisch zubereiteten Lebensmitteln serviert bekommt. Ein kleiner Sidefact: Einen Low-Carb-Burger bekommt man in der gleichen Burgerkette in Klagenfurt bspw. in einer Reiswaffel aufgetischt. Damit man einen Vergleich mit den anderen Burgern dieses Hauses hat, habe ich im Hintergrund den Burger mit aufgenommen, wie ihn eine gute Freundin von mir serviert bekam. Der, im Übrigen, ebenfalls sehr gut aussah. Und geschmeckt hat es uns auch. 🙂