Es ist gerade mal 12 bis 13 Tage her, als ich wohl eine der schönsten Berglandschaften Südösterreichs erleben konnte. Die Millstätter Alpe mit ihren Höhepunkten wie Kamplnock (2.101 m), Obermillstätter Almkreuz (2.046 m), Granattor, Millstätter Hütte (auf ca. 1880 m Höhe) und der Alexanderalm mit ihrer berühmten Aussichtsschaukel zählt aus meiner Sicht definitiv zu den beeindruckendsten Wanderregionen Kärntens. Die sanften Nockberge, kristallklaren Seen und weiten Almen bieten ein perfektes Setting für erholsame, abwechslungsreiche Sommerwanderungen und atemberaubende Ausblicke. Grund genug also, für eineinhalb Tage draußen unterwegs zu sein, um diese wunderschöne Gegend zu erkunden.
Zwischen Planung und örtlicher Realität
Ursprünglich hatte ich einen gänzlich anderen Grund, auf die Millstätter Alpe zu gehen. Vielleicht ein paar Drohnenaufnahmen – und selbstverständlich sollte mich meine Spiegelreflex-Kamera (inklusive Stativ) begleiten. Vielleicht für ein paar Nachtaufnahmen. Spektakuläre Drohnen-Videos. All die Dinge, die man sich vorher ausmalt, wenn man zum Fotografieren draußen unterwegs ist. Und damit vorweg die ersten paar Denkfehler, die ich bei der Planung dieser Reise beging:
- Das Wetter richtet sich nicht nach deinen Bedürfnissen (schon gar nicht nach deinen persönlichen Wünschen). Es war an beiden Tagen so windig, dass ich meine Drohne nicht aufsteigen lassen konnte. Das wäre schlicht viel zu gefährlich geworden.
- Zudem wiegt sämtliches Foto-Equipment etwas. Addiert man alles zusammen, dann trägt man ganz schön viel Gewicht mit sich. Wenn man also von der Schwaigerhütte zuerst zu Fuß zur Millstätter Hütte gehen muss (hinauf ein „lockerer“ Fußmarsch von knapp 50 Minuten), meiner Unterkunft für eine Nacht, dann stellt man fest: Möglicherweise habe ich viel zu viel mit. Gut, wieder etwas gelernt.
- Auf der Hütte ist es relativ egal, wie man aussieht. Solange man einigermaßen körperlich gepflegt ist, braucht man keine zusätzliche Kleidung, um „sich für den Abend frisch zu machen“. Nach einem Spaziergang oder einer Wanderung will man schließlich nur noch etwas essen, trinken, sich ein wenig unterhalten – und sich anschließend hinlegen.
Zurück zu meinem Foto-Equipment: Gebraucht habe ich letztlich nur meine Spiegelreflexkamera und mein Smartphone. Ich hätte es also auch leichter haben können.

Draußen unterwegs – unter Kühen
So viel zur fotografischen Vorbereitung. Nun gut, zur Vorbereitung gehört auch, sich die Strecke digital anzusehen und auf diversen Foren nach Besonderheiten Ausschau zu halten. Eine Gemeinsamkeit hatten viele der dort geäußerten Eindrücke: Auf dem Weg treffe man häufiger mal auf Kühe. Wie schön! Imposante, friedliche Tiere – so bisher meine Erlebnisse mit Kühen, wenn ich draußen unterwegs war. Denn, wenn man ein paar Regeln beachtet, dann sollte eigentlich nichts passieren:
- Ausreichend Abstand halten (dafür entwickelt man beim Wandern selbst ein gewisses Gefühl)
- Keine hektischen Bewegungen
- Tiere nicht füttern oder streicheln
- Nicht erschrecken oder mit den Blicken fixieren
- Warnsignale ernst nehmen (z. B. gesenkter Kopf, Schnauben, Scharren oder lautes Brüllen der Kuh = sie fühlt sich bedroht und zeigt es auch)
- Weidezäune beachten
Kühe fotografieren – aber mit Abstand
Mit der Spiegelreflexkamera und einem entsprechenden Zoom-Objektiv lassen sich diese beeindruckenden Tiere aus sicherer Entfernung fotografieren. Und immer wieder durfte ich feststellen: Kühe sind nicht nur sehr friedlich, wenn man sie in Ruhe lässt – sie sind regelrechte Models. Sie lassen sich in unglaublich fotogenen Situationen ablichten. Oder liegt es vielleicht doch an der Umgebung und an der damit verbundenen Bewegungsfreiheit, die sich auf diesem Areal haben? Wahrscheinlich ist es eher das.

Draußen unterwegs – Positive Effekte des Wanderns
Ja, ich schreibe es hier gerne nochmal: Wenn ich fotografiere, dann komme ich für gewöhnlich zu meiner persönlichen inneren Ausgeglichenheit. Wenn ich das Fotografieren dann auch noch mit solch schönen Spaziergängen oder Wanderungen verbinden kann, dann fühle ich mich so richtig wohl. Wandern hat, nachgewiesenermaßen, einige Vorteile:
- Stressreduktion und Entschleunigung: Schon eine dreistündige Wanderung bewirkt nachweislich eine deutliche Verbesserung der Stimmung und Gelassenheit. Stresshormone wie Cortisol werden gesenkt, negative Gefühle nehmen ab.
- Stimmungsaufhellung und neue Lebensfreude: Bewegung und Licht in der Natur fördern nachweislich die Ausschüttung von „Glückshormonen“ wie Endorphinen und Serotonin, lindern depressive Verstimmungen und helfen gegen Ängste.
- Selbstwertgefühl und Inspiration: Das Erreichen von Zielen wie Gipfelerlebnissen stärkt das Selbstbewusstsein und die Zufriedenheit.
- Mentale Klarheit: Die Konzentration auf Natur und Bewegung lässt Alltagsprobleme in den Hintergrund treten, öffnet den Kopf für neue Ideen und wirkt wie eine kleine Selbsttherapie.
- Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems: Regelmäßiges Wandern fördert das Herz, kräftigt die Muskulatur und stärkt das Immunsystem.
- Kalorienverbrauch und Gewichtskontrolle: Wandern ist ein effektiver Kalorienkiller (Ha, Clickbait!) und hilft beim Abnehmen, ohne Gelenke zu stark zu belasten.
- Anregung des Stoffwechsels: Blutdruck und Blutzuckerwerte werden positiv beeinflusst, was das allgemeine Wohlbefinden steigert.

Fazit: pure Begeisterung!
Auch wenn die Planung (und anschließende Durchführung) der Wanderzeit eine beträchtliche Diskrepanz aufwiesen, so würde ich gerne, a. s. a. p., wieder hinauf auf die Millstätter Alpe. Landschaftlich ist es schlicht umwerfend, die Wanderwege sind gut beschildert und die Millstätter Hütte als Basislager sowie kulinarischer Ankerpunkt ist ein echt guter Startpunkt für tolle Spaziergänge und Wanderungen. Vielleicht ist es das nächste Mal etwas weniger windig, damit ich meine Drohne aufsteigen lassen kann. Für heute aber schwelge ich ein wenig in Erinnerungen und freue mich darüber, wenn ich dich für diese Gegend begeistern konnte.
