Die Verbindung von GIS (Geoinformationssysteme) und Fotografie bietet faszinierende Möglichkeiten, um Landschaften auf eine völlig neue Weise zu betrachten. In einer Welt, in der Datenanalyse immer wichtiger wird, helfen visuelle Darstellungen wie Karten und Fotos dabei, geografische Informationen anschaulich und zugänglich zu machen. In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, wie die Kombination aus GIS und Fotografie dein Verständnis von Landschaften verändern kann. Sei es bspw. in der Tourismusbranche, im Umweltmanagement oder bei der Erfassung von geografischen Daten.
GIS und Fotografie in der visuellen Darstellung
GIS dient der Erfassung, Analyse und Interpretation von geografischen Daten, während Fotografie die visuelle Realität eines Ortes einfängt. Kombiniert bieten beide Disziplinen die Möglichkeit, sowohl räumliche als auch visuelle Informationen zusammenzuführen. Zum Beispiel können Aufnahmen in Karten integriert werden, um bestimmte geografische Merkmale wie Flüsse, Berge oder Wälder realistisch darzustellen. Diese Verbindung ist besonders nützlich für Tourismusverbände, die Reisenden z. B. detaillierte Einblicke in die Schönheit der Natur geben möchten. Hier wird nicht nur der Ort auf der Karte gezeigt, sondern auch die emotionale Wirkung, die diese Landschaft auf Besucher haben kann.
Konkreter Nutzen für verschiedene Branchen
Die Kombination von GIS und Fotografie ist nicht nur für Naturliebhaber und Technologienerds interessant, sondern auch für verschiedene Branchen. Tourismusverbände, Naturschutzorganisationen, Ziviltechniker:innen und Verwaltungseinheiten profitieren gleichermaßen von dieser Synergie. Hier nun eine kleine Auswahl an Benefits für diverse Fachbereiche:
- Tourismus: Besucher:innen können schon vor ihrer Reise Eindrücke der Destination gewinnen und sich von atemberaubenden Landschaften inspirieren lassen. Doch entscheidungstragende Institutionen können Geodaten auch dafür nutzen, den Tourismus vor Ort umweltschonender zu gestalten.
- Stadtentwicklung: Planer:innen haben die Möglichkeit, zukünftige Entwicklungen visuell darzustellen und so transparentere Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig ermöglicht die Verbindung von GIS und Fotografie das Monitoring von Projekten nach Fertigstellung.
- Landschaftsplanung: Planer können mit beiden Technologien realistisches Bild davon vermitteln, wie ein geplantes Projekt in einer bestimmten Umgebung aussehen wird. Dieser Schritt ist besonders nützlich, um die Auswirkungen auf die Umgebung abzuschätzen und Anpassungen vorzunehmen, bevor mit dem Projekt begonnen wird.
- Mobilität: Der öffentliche Verkehr wird stetig weiterentwickelt. Mit entsprechenden Geodaten und fotografischen Aufnahmen können bspw. Linienführungen und Intervalle optimiert werden. Man kann allerdings auch Standorte für neue Haltestellen eruieren. Zudem profitieren Logistikunternehmen von der Fusion beider Technologien, indem sie ihre bspw. die Routen optimieren.
- Umweltschutz: Forschende können Umweltveränderungen durch Fotos und GIS-Daten genau dokumentieren. Doch auch die Auswirkungen von Infrastrukturprojekten auf die Umwelt können durch eine ausführliche fotografische Begleitung und Erfassung in einem GIS nachvollzogen werden.
Kurzer Exkurs: Meine besonderen Orte in Österreich
Was man mit GIS und Fotografie heute erstellen kann, sieht man auf dieser Online-Karte. Bereits gewohnt bist du meine Karten von den diversen persönlichen Reisen (z. B. Interrail 2023 und meine Balkan-Rundreise 2024). Hier nochmal eine etwas andere Karte. Vielleicht interessiert dich der eine oder andere Ort, den ich für etwas Besonderes empfinde. Die Daten für die Standorte der Karte, die Fotos und meine persönlichen Einschätzungen sind alle von mir von Grund auf erhoben und erstellt worden – wie eben bei meinen anderen interaktiven Karten auch.
Technologische Entwicklungen: Die Zukunft von GIS und Fotografie
Die technologische Entwicklung schreitet in den Bereichen GIS und Fotografie schnell voran und bietet faszinierende Möglichkeiten für die Zukunft. Mit der Weiterentwicklung von Drohnen, KI und Augmented Reality (AR) werden GIS und Fotografie auf neue Art miteinander verknüpft, was für zahlreiche Branchen spannend ist.
Drohnen mit verbesserter Sensorik
Drohnen sind ein zentrales Element in der Zukunft von GIS und Fotografie. Ihre Sensoren werden immer leistungsfähiger, was eine detailliertere Erfassung von geografischen Daten ermöglicht. Während herkömmliche Drohnen meist nur RGB-Kameras verwenden, integrieren moderne Drohnen bereits Infrarot-, Multispektral- und LIDAR-Sensoren. Diese Technologien ermöglichen es, nicht nur visuelle Daten, sondern auch detaillierte Informationen über die Vegetation, Bodenbeschaffenheit und sogar Wasserstände zu erfassen. Die Verbesserung von Flugzeiten und Reichweiten moderner Drohnen wird auch den Zugang zu abgelegenen oder schwer zugänglichen Gebieten erleichtern, was sowohl für die Umweltüberwachung als auch für Kartierungsprojekte entscheidend ist.
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen
Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen (ML) revolutionieren bereits jetzt die Art und Weise, wie GIS und Fotografie Daten verarbeiten. Diese Technologien ermöglichen es, große Mengen an Bild- und Kartendaten effizienter zu analysieren und Muster, Veränderungen oder Anomalien automatisch zu erkennen. In der Zukunft wird KI bspw. in der Lage sein, Umweltveränderungen präziser vorherzusagen oder Infrastrukturprojekte schneller und genauer zu planen. Aufnahmen, die mit georeferenzierten Daten verknüpft sind, könnten automatisch analysiert werden, um Objekte, Veränderungen oder bestimmte Landschaftsmerkmale zu erkennen und in Echtzeit auf Karten darzustellen. Dies könnte nicht nur die Effizienz erhöhen, sondern auch eine bisher unerreichte Präzision in der Analyse bieten.
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR)
Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) werden in Zukunft eine immer größere Rolle bei der Visualisierung von GIS-Daten spielen. AR-Technologien könnten es Nutzern ermöglichen, geografische Informationen direkt über ihr Smartphone oder spezielle Brillen in der realen Welt zu betrachten. So könnten Reisende bspw. auf einer Stadtkarte nicht nur den Weg sehen, sondern auch durch die Kamera ihres Smartphones in Echtzeit Informationen zu Sehenswürdigkeiten oder Routen abrufen. In der Stadtplanung oder der Landschaftsgestaltung könnte AR Planer:innen und Architekt:innen ermöglichen, geplante Bauprojekte in einer realen Umgebung zu simulieren. Dies würde die Visualisierung von Projekten revolutionieren und sowohl Planer:innen als auch der Öffentlichkeit ein besseres Verständnis von diversen Vorhaben vermitteln.
Cloud-basierte GIS-Dienste
Die zunehmende Verlagerung von GIS-Daten in die Cloud ermöglicht es, von nahezu jedem Ort der Welt auf riesige Datenmengen zuzugreifen. Cloud-basierte GIS-Dienste machen es einfacher, Daten in Echtzeit zu aktualisieren und mit anderen zu teilen. Diese Flexibilität wird in der Zukunft die Zusammenarbeit über geografische und organisatorische Grenzen hinweg deutlich verbessern. Auch für die Fotografie wird die Cloud-Technologie eine zentrale Rolle spielen. Fotografen können georeferenzierte Bilder direkt in GIS-Systeme hochladen und in Echtzeit mit anderen teilen, ohne die Notwendigkeit, große Datenmengen lokal zu speichern. So werden schnelle Entscheidungen auf Basis aktueller Daten möglich.
3D-Visualisierung und GIS
Mit der Weiterentwicklung von 3D-Visualisierungstechnologien wird es möglich, geografische Daten in dreidimensionalen, fotorealistischen Modellen darzustellen. Dies eröffnet neue Dimensionen für die Planung und Simulation von Landschaften, Städten und Infrastrukturen. Drohnenfotografie liefert dabei die Grundlage für detaillierte 3D-Modelle von realen Umgebungen, die in GIS integriert werden können, um eine noch präzisere Analyse und Planung zu ermöglichen. Allerdings muss man vor allem in Städten und bei der Erfassung kritischer Infrastruktur klar die rechtlichen Bestimmungen bzw. No-Fly-Zones berücksichtigen.
Eine stetige Entwicklung
Die Zukunft von GIS und Fotografie wird geprägt sein von immer leistungsfähigeren Technologien, die geografische Informationen und visuelle Daten effizienter, präziser und zugänglicher machen. Unternehmen, Regierungen und sogar Privatpersonen werden zunehmend von diesen Entwicklungen profitieren, da sie neue Möglichkeiten der Analyse, Planung und Visualisierung bieten. Für Betriebe, die solche Dienstleistungen anbieten, werden sich in Zukunft mehr Business Cases ergeben.