Das Jahr 2025 startete nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung äußerst turbulent. Vielleicht ist es nun an der Zeit, sich mit etwas zu beschäftigen, was uns auf Dauer stärken kann. Innere Resilienz ist in Krisenzeiten ein zunehmend relevantes Thema, insbesondere angesichts der wachsenden Herausforderungen durch globale Krisen und den ständigen Informationsfluss durch digitale Medien. Studien zeigen, dass die Fähigkeit zur Resilienz nicht nur für das individuelle Wohlbefinden, sondern auch für die Aufrechterhaltung professioneller Leistungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung ist. Im Folgenden sollen sowohl die Stressfaktoren als auch Methoden zur Stärkung der inneren Resilienz erwähnt und im aktuellen Kontext eingeordnet werden.

Mediennutzung - © ausgeglichen unterwegs
Die Nutzung von Medien kann einen beruflich weiterbringen. Doch die Dosis macht das Gift (Aufnahme: © ausgeglichen unterwegs, Januar 2021).

Was ist innere Resilienz überhaupt?

Bevor wir ins Thema durchsteigen, ist vielleicht eine kurze Definition des Begriffs hilfreich. Also: Laut einer uns sehr bekannten Online-Enzyklopädie beschreibt innere Resilienz die psychische Widerstandsfähigkeit eines Menschen, die es ihm ermöglicht, belastende Situationen, Krisen und Herausforderungen ohne anhaltende negative Folgen für die mentale Gesundheit zu bewältigen. Es handelt sich dabei um einen dynamischen Prozess, bei dem Individuen ihre inneren Ressourcen und Fähigkeiten nutzen, um sich an widrige Umstände anzupassen und diese zu überwinden.

Medienkonsum und innere Resilienz

Der digitale Medienkonsum spielt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Resilienz. Die ständige Verfügbarkeit von Informationen, insbesondere in Krisenzeiten, kann zu einer digitalen Überlastung führen, die das psychische Wohlbefinden beeinträchtigt. Phänomene wie „Doomscrolling“, „digitaler Overkill“ und die „Tyrannei der Aktualität“ können die innere Resilienz untergraben, indem sie zu erhöhtem Stress und Angstgefühlen führen. Falls du dich gefragt hast, welche negativen Aspekte ein Überkonsum der Sozialen Medien haben kann – dann wird dir die folgende Aufzählung auf die Sprünge helfen:

  • Vergleichs- und Konkurrenzdruck
  • Selbstwertprobleme und Cybermobbing
  • Beeinträchtigung der Konzentration
  • Probleme mit dem Zeitmanagement
  • Schmälerung der sozialen Interaktion
  • Sabotage der körperlichen Gesundheit
  • Falsche Darstellung und Vorstellung der Realität
  • Missachtung der Privatsphäre
  • Suchtgefahr

Unterstützende Einsichten

Das ist, wenn man sich das alles so durchliest, ein ganz schönes Brett! Um diesen negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, ist es wichtig, einen bewussten und ausgewogenen Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln. Dies kann durch gezielte Pausen von den digitalen Medien, die Pflege analoger sozialer Beziehungen und die Etablierung gesunder Mediennutzungsgewohnheiten erreicht werden. Doch bevor man Routinen entwickeln kann, sollte man sich einiger weiterer Punkte bewusst werden. Diese Aspekte können die Entwicklung der Routinen anschließend unterstützen:

  • Akzeptanz einzelner Gegebenheiten
  • Optimismus („Es wird wieder besser werden.“)
  • Selbstwirksamkeit, indem man von seinen eigenen Kompetenzen überzeugt ist und Einfluss auf weitere Entwicklungen nehmen kann.
  • Eigenverantwortung übernehmen
  • Kontakte pflegen und Netzwerke knüpfen
  • Lösungsorientiert handeln und sich dabei auf Funktionierendes konzentrieren
  • Zukunftsorientierung: Schaffe dir Ziele, auf die du hinarbeiten kannst und plane deine Zukunft – und zwar so, wie du sie gerne erleben möchtest.
Innere Resilienz - In Kopenhagen unterwegs - © ausgeglichen unterwegs
Man setzt sich bewusst Ziele – so wie bspw. ein erneuter Besuch Kopenhagens (Aufnahme: © ausgeglichen unterwegs, April 2023).

Persönliche Routinen zur Stärkung der inneren Resilienz

Die Entwicklung und Anpassung persönlicher Routinen kann wesentlich zur Stärkung der inneren Resilienz beitragen. Folgende Praktiken haben sich als besonders wirksam erwiesen:

  1. Achtsamkeit und Meditation: Regelmäßige Achtsamkeitsübungen und Meditation können helfen, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und sich von belastenden Gedanken zu lösen. Schon wenige Minuten täglicher Praxis können eine signifikante Wirkung auf die mentale Stärke haben.
  2. Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung wirkt als natürlicher Stimmungsaufheller und stärkt die emotionale Widerstandskraft. Ob Spaziergänge, Yoga oder Ausdauertraining – jede Form der körperlichen Aktivität trägt zur Resilienzförderung bei.
  3. Journaling und Selbstreflexion: Das Führen eines Tagebuchs ermöglicht eine tiefere Selbstreflexion und hilft, Fortschritte zu dokumentieren. Ein Dankbarkeitstagebuch kann den Fokus auf positive Aspekte lenken und langfristig die Resilienz stärken.
  4. Soziale Unterstützung: Die Pflege eines starken sozialen Netzwerks bietet Sicherheit und Trost. Menschen mit einem unterstützenden Umfeld zeigen eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress und belastenden Ereignissen.
  5. Gesunde Schlafgewohnheiten: Eine festgelegte Schlafroutine unterstützt die Regeneration von Körper und Geist und hilft, Energiereserven für den nächsten Tag aufzubauen.
Innere Resilienz Zugfahrt von Narvik nach Stockholm © ausgeglichen unterwegs
Um nicht in den Sog der digitalen Medien hineingezogen zu werden, hilft es manchmal, sich anderen Dingen zu widmen. Bei einer Zugfahrt kann man aus dem Fenster schauen und die Landschaft bewusst wahrnehmen (Aufnahme: © ausgeglichen unterwegs, April 2023).

Fazit: Innere Resilienz aufbauen und stärken

Die Stärkung der inneren Resilienz in Krisenzeiten erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl den bewussten Umgang mit digitalen Medien als auch die Entwicklung gesunder persönlicher Routinen umfasst. Durch die Integration dieser Praktiken in den Alltag können Menschen ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress und Krisen erhöhen und somit ihr psychisches Wohlbefinden nachhaltig verbessern.

Forschungsergebnisse mit bestimmter Tendenz

Forschungsergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Resilienz nicht nur für das persönliche Wohlbefinden, sondern auch für die berufliche Leistungsfähigkeit. Insbesondere in Berufen mit hoher emotionaler Belastung wie bspw. der Krisenberatung oder auch in weiteren sozialen Berufen. Die Implementierung von Maßnahmen zur Förderung von Resilienz und Selbstfürsorge im Rahmen von Präventionsprogrammen und Weiterbildungen könnte daher einen wertvollen Beitrag leisten. Und zwar zur Stärkung der individuellen und kollektiven Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten.