Die Rundreise durch den Balkan hat insgesamt 17 Tage gedauert. In diesen Tagen haben wir insgesamt 7 verschiedene Nationen besucht und konnten deren Einzigartigkeit kennenlernen. Was macht denn einen guten Abschluss einer Reise aus? Am Ende des Tages muss das jede:r für sich selbst beantworten. Für mich seht fest: Es gibt nicht den einen perfekten Abschluss. Aber man kann selbst relativ viel dafür tun, dass das Ende einer Reise einen angemessenen Rahmen erhält. In diesem letzten Beitrag dieser Reihe möchte ich dir allerdings noch so manch kontroverse Beobachtung auftischen. Denn wer mit offenen Augen verreist, sieht auch die Schattenseiten des Tourismus an einzelnen Orten. Doch ich fange mal mit der Light-Version des Kontroversen an.
Smartphone-Fotografie am Abend
Die Smartphone-Fotografie am Abend gewinnt zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Menschen ihre mobilen Geräte nutzen, um die Schönheit der Dämmerung und der nächtlichen Szenerien festzuhalten. Bei der Fotografie bei schwachem Licht ist es wichtig, einige grundlegende Techniken zu beachten, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Achte darauf, die ISO-Einstellungen zu optimieren, um das Rauschen zu minimieren. Nutze die manuelle Steuerung deines Smartphones, um Belichtungszeit und Blende anzupassen. Falls dir das bis hierhin zu anstrengend sein sollte, dann suche in deinem Smartphone nach der Funktion für Nachtfotografie. Fast alle moderneren Smartphones haben inzwischen eine solche Auswahlmöglichkeit. Halte das Smartphone dennoch stabil, um Verwacklungen zu vermeiden. Ein Stativ, ein Gimbal oder eine stabile Unterlage können hierbei hilfreich sein.
Die Kontroverse
Die Smartphone-Fotografie am Abend wird oft kontrovers betrachtet, da viele Fotografen der Meinung sind, dass Smartphones nicht die gleiche Bildqualität und Flexibilität bieten wie professionelle Kameras. Dennoch gibt es zahlreiche Vorteile, die Smartphones in der Abendfotografie bieten. Sie sind leicht und immer griffbereit, was es einfacher macht, spontane Momente festzuhalten. Außerdem sind viele Smartphones mit fortschrittlichen Kamerafunktionen ausgestattet, die speziell für die Aufnahme bei schwachem Licht optimiert sind, wie z. B. Nachtmodus und KI-gestützte Bildverarbeitung.
Am Ende des Tages trotzdem praktisch
Insgesamt ermöglicht die Smartphone-Fotografie am Abend, brauchbare bis gute Bilder zu erstellen, ohne viel Equipment mit sich herumtragen zu müssen. Sie bietet die Möglichkeit, die kreativen Fähigkeiten zu fördern und die Magie der Dämmerung und der Nacht auf eine zugängliche Weise einzufangen. Egal, ob du ein:e Anfänger:in oder ein:e erfahrene:r Fotograf:in bist: Die Verwendung deines Smartphones für Abendaufnahmen kann dir helfen, beeindruckende Ergebnisse zu erzielen und deine fotografischen Fähigkeiten zu erweitern. Zudem ist ein solches Smartphone einfach schneller verstaut und ermöglicht es, etwas unauffälliger zu fotografieren.
Der Elefant im Raum: Overtourism
Overtourism bezeichnet das Phänomen, wenn eine Destination von zu vielen Touristen besucht wird, was zu einer Überlastung der Infrastruktur und zu negativen Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft und Umwelt führt. In Mostar, einer Stadt, die für ihre historische Stari Most (Alte Brücke) bekannt ist, wurde mir dieses Problem ganz besonders deutlich vor Augen geführt. Gerade Abends strömen Touristen auf die Brücke, was nicht nur die Authentizität des Ortes beeinträchtigt, sondern auch den Lebensraum der Locals stört. Die phasenweise überfüllten Straßen rund um diese ansonsten besondere Sehenswürdigkeit führen häufig zu Lärm, Müll und einer erhöhten Belastung der lokalen Ressourcen.
Kein schöner Anblick
Auf dem unteren Bild kannst du sehen, was ich meine: Während im Hintergrund die beleuchtete Altstadt mit der Stari Most zu sehen ist, siehst du im Vordergrund ein Wellblechdach eines darunter stehenden Gebäudes. So, wie sich die Szenerie auf diesem Foto darstellt, handelt es sich um Müll, der mit Absicht dort entsorgt oder liegengelassen wurde. Das ist kein feiner Zug von Menschen, die das tun. Und mir würden an dieser Stelle viele unhöfliche Dinge einfallen, die ich diesen Personen am liebsten entgegenrufen würden. Aber, halt – Nein! Wir üben uns in persönlicher Achtsamkeit und sind dankbar darüber, nicht jedem Impuls nachgeben zu müssen. Weil wir uns als Mensch nämlich weiterentwickelt haben! Wir reproduzieren eben nicht jene Verhaltensweisen anderer Mitmenschen aus vergangenen Tagen, die uns zuvor wahrscheinlich traumatisiert haben. Zurück zur Aufnahme: Durch den Müll auf diesem Vordach ist der Anblick auf das ansonsten schöne Motiv ganz schön getrübt.
Am Ende des Tages hat das Folgen.
Die sozialen und kulturellen Folgen sind ebenfalls spürbar, da die Einheimischen sich in ihrer eigenen Stadt nicht mehr wohlfühlen können. Oft wird das Angebot für Touristen angepasst, was die lokale Kultur und Traditionen in den Hintergrund drängt. „Tourist, go home!“ und andere mehr als deutliche Ansagen sind inzwischen vermehrt zu lesen. Um ebenjenem Overtourism entgegenzuwirken, ist es wichtig, nachhaltige Reisepraktiken zu fördern und die Besucherzahlen zu regulieren. In Dubrovnik (Kroatien), im Prinzip nicht so weit von Mostar entfernt, wird bereits eine strengere Form der Touristenstromlenkung praktiziert. Zusätzlich kann eine Sensibilisierung für die Auswirkungen des Tourismus auf beliebte Reiseziele dazu beitragen, die Schönheit und Integrität von Orten wie Mostar für zukünftige Generationen zu bewahren.
Achtsamer Konsum
Am Ende des Tages müssen wir uns die Frage gefallen lassen, ob uns – gerade im Hinblick auf die Problematik des Overtourism – nicht alle eine gewisse Teilschuld trifft. Fast perfekte (allerdings stark bearbeitete) Fotos auf Social Media zeigen uns die schönsten Orte unseres Planeten. Sie geben uns damit aber auch klar zu verstehen: Besser, du schaust dir das mal an, bevor viele andere es vor dir tun. Daraus gerät man, wenn man sich nicht vernünftig abgrenzen kann, schnell in einen Sog, der in eine bedenkliche Richtung gehen kann: Die Angst, etwas verpassen zu können. Fear of missing out auf Reisen – oder auch kurz: Travel-FOMO. Und dieses Gefühl kann unterwegs aus Treibenden relativ schnell Getriebene machen.
Eine fatale Wirkung…
Was meine ich mit dieser Transformation? Die nun folgenden Ausführungen sind persönliche Eindrücke und Erfahrungen, die ich möglichst sachlich wiedergeben möchte. Zum Thema: Diejenigen, die sich auf Reisen treiben lassen, sind offener für Spontanes und genießen eher den Augenblick. Sie haben zwar einzelne Fixpunkte auf ihrer Tour, aber eben auch genügend Freiraum eingeplant, um sich entspannen zu können. Wenn man mal etwas nicht zu sehen bekommt, dann verschiebt man es auf den nächsten Aufenthalt vor Ort. Getriebene wiederum tendieren dazu, alles durchzutakten. Sie wollen alles sehen und überschlagen sich in ihren Gedanken. Denn während sie gerade die Szenerie fotografieren, könnten sie in Gedanken möglicherweise schon bei der nächsten Sehenswürdigkeit sein. Die Reise, die eigentlich erholsam sein sollte, verwandelt sich dadurch immer mehr zu einer To-Do-Liste, die man abarbeiten will. Klingt irgendwie ziemlich unentspannt.
… für die es Gegenmaßnahmen gibt.
Damit das Reise auf Dauer weiterhin zur Entschleunigung beiträgt, gibt es entsprechende Tipps. Dieser Beitrag von einem Blogger hat mir in dieser Hinsicht besonders zugesagt – und das ist mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert! In aller Kürze möchte ich hier nun in eigenen Worten zusammenfassen, welche fünf Aspekte er hervorhebt, um dem Travel-FOMO zu entkommen (schau für die Details im Beitrag selbst nach – es lohnt sich):
- Vergleiche mit anderen Reisenden sind der schnellste Weg ins persönliche Unglück.
- Mach dir selbst klar, warum du verreist.
- Schau dir deine Bucket-List an – und hinterfrage sie.
- Priorisiere – schließlich kann das Verreisen sehr kostspielig sein.
- Am Ende kommt es auf die Stories an, die du erlebst.
Ganz ohne Zahlen?
Einen kleinen Einschub gibt es von mir an dieser Stelle dann doch. Es heißt in dem zitierten Beitrag, dass man „Geschichten, keine Zahlen“ sammeln solle. Er bezieht sich dabei allerdings eher auf Dinge wie Pünktlichkeit, Anzahl der Länder und gefahrenen Verkehrsmitteln. Ich kann dem Ansatz durchaus etwas abgewinnen. Doch ohne Zahlen, die der Reise eine konkrete Dimension geben, bleibt die Erzählung für mich unvollständig. Diese Daten können die Geschichte abrunden und machen sie greifbarer: etwa, wenn ich gefragt werde, wie viele Kilometer wir auf unserer Rundreise zurückgelegt haben (ca. 3.400 km) oder wie lange wir an bestimmten Orten verweilt haben. Genau solche Informationen können für Reisende, die ähnliche Pläne haben, nützlich sein. Schwierig wird es erst, wenn man beginnt, sich über diese Zahlen mit anderen Reisenden zu messen. Das sollte wirklich vermieden werden.
Lösungsansatz: Mach es anders.
Die Müllproblematik und viele weitere Herausforderungen, die aus dem Overtourism entspringen, sind Grund genug, das eigene Verhalten mal ein wenig zu hinterfragen. Benimmt man sich immer so respektvoll, wenn man unterwegs ist? Sieht man selbst häufig nur das Negative und kritisiert (nahezu) alles? Dann hätte ich jetzt eine Alternative, die man gerne ausprobieren kann: Mach es anders. Am Ende des Tages kannst du nämlich aktiv etwas an diversen Missständen ändern.
Den Müll kann man auch selbst beseitigen.
Wenn du auf der Straße bspw. Müll siehst, dann nimm ein Taschentuch, hebe es auf und entsorge es im nächsten Mülleimer. Damit hast du aktiv etwas dazu beigetragen, dass an diesem Ort die Straße etwas sauberer wird. Damit hast du möglicherweise eine Vorbildwirkung auf andere, die das ebenfalls machen. Oder ihren Müll gar nicht mehr aus Versehen fallen lassen. Durch vorbildhafte Aktivität einiger weniger Menschen kann man manchmal ganz schön viel erreichen, weil sich andere ein Beispiel daran nehmen.
Am Ende des Tages überwiegt das Positive.
Auf dieser Reise hatte ich viele Gelegenheiten und noch mehr gute Gründe, die Momente ganz bewusst zu genießen. Natürlich blieb die Route immer ein wenig im Hinterkopf – schließlich war sie nicht ganz ohne. Aber insgesamt konnte ich mich wunderbar erholen und unzählige neue Eindrücke sammeln. Ich denke an das Essen, das an jedem Ort, den wir besucht haben, von sehr gut bis fantastisch reichte. Die Architektur, die Eindrücke auf den Straßen, an den Stränden, in verschiedenen Gebäuden und die abwechslungsreichen Landschaften – all das zu verschiedenen Tageszeiten erlebt haben zu dürfen, empfinde ich als ein großes Privileg. Dafür bin ich unglaublich dankbar. Darum möchte ich dir ans Herz legen, selbst einmal eine Reise durch den Balkan zu planen und zu erleben.