Wenn sich nahestehende Menschen etwas wünschen, dann fällt es schwer, ihnen diesen Wunsch zu verwehren. So erging es mir im Sommer. Dort durfte ich in bester Begleitung nach Monaco fahren und mir das Treiben vor Ort mal persönlich anschauen. Weil es schon immer einer seiner Lebensträume war. Nun gut, ich persönlich hatte mir ohnehin vorgenommen, möglichst viele europäische Staaten zu bereisen, selbst wenn es sich dabei um Stadtstaaten handelt. Jetzt ist eben Monaco an der Reihe. Der Ruf eilt diesem Stadtstaat ein bisschen voraus. Deshalb mache ich mir so meine Gedanken – über die Sache mit dem Style zum Beispiel.
Über den außergewöhnlichen Style auf der Straße
Nach der Ruhe ist vor dem Tatendrang. Und so stand eben die Fahrt nach Monaco an. Im Café de Paris direkt neben dem Casino von Monte-Carlo sollten wir dann unseren Kaffee und weitere koffeinhaltige Getränke zu uns nehmen können. Das Wetter passt natürlich, auch wenn ein schattiges Plätzchen bei Temperaturen über 30° Celsius sicher ganz praktisch ist. Nun, warum sitzt man eigentlich bei solchen Temperaturen dort, anstatt bspw. den Gang an den Strand zu bevorzugen? Selbstverständlich geht es da um die vielen Luxusautos, die in schöner Regelmäßigkeit an das autointeressierte Publikum vorbeifahren. Oder eben direkt vor dem Casino von Monte-Carlo parken.
Sicherlich gibt es viele Dinge, die mich mehr interessieren als Autos. Doch so ahnungslos war ich scheinbar nicht. Wurde mir gesagt. Trotzdem höre ich gespannt den Ausführungen der besten Begleitung zu. Er kennt sich nämlich definitiv damit aus. Bei all den Summen, die diese Luxusautos kosten sollen, wird mir ziemlich schwindelig. Ob das meine Welt ist? Nein, ich mag es persönlich dann doch eher etwas bodenständiger. Hat auch nichts mit Neid oder so zu tun. Schließlich gönne ich jedem Menschen, der sich ein solches Vermögen legal aufgebaut hat, den Erfolg. Wie man diesen finanziellen Erfolg dann zur Schau stellt, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Und genau deshalb scheue ich mich dann doch nicht, in solche Welten mal einzutauchen. Was ist schon dabei, wenn man über den eigenen Tellerrand hinausschaut?
Versteckte Kunst
Ein Spaziergang zu den zahlreichen Boutiquen und zu den einzelnen Grünflächen rund um das Casino gehört selbstverständlich mit dazu. Wenn man bei diesem Spaziergang aufmerksam unterwegs ist, dann fällt einem sehr vieles auf. Das auffälligste ist wohl, dass neben den historischen Gebäuden sehr viel moderne Architektur mit breiten, verglasten Fassaden das Ortsbild ergänzt. Die Straßen sind unglaublich sauber und es gibt auch vereinzelt Wege, die ausschließlich für den Fuß- und Radverkehr freigegeben sind. Auf Augenhöhe befinden sich dann hier und da künstlerische Werke. Style definiert sich schließlich nicht nur durch die hohe Dichte an Luxusgütern, sondern eben auch durch Kunst, die öffentlich zugänglich ist.
Je mehr Luxusautos, Uhren, Boutiquen und Immobilienannoncen ich sehe, desto mehr schwirrt mir der Kopf. Doch klar, wer nach Monaco fährt, darf sich über die überdurchschnittlich hohe Dichte an Luxusgütern nicht wundern. Wer dort ist, will genau das sehen. Auch das ist in gewisser Weise legitim. Eine weitere Auffälligkeit war nämlich, dass sich kein Mensch darüber beschwert hat, dass verschiedenste Personen die Luxusautos gefilmt oder fotografiert haben. Auch das örtliche Sicherheitspersonal schritt nicht ein, sofern man einen gewissen Abstand zu den Fahrzeugen hatte. Scheint so, als hätten sie sich schon längstens daran gewöhnt. Nun gut: Wer direkt vor dem Casino parkt, will schließlich auch den eigenen Besitz herzeigen. Zumindest einen kleinen Teil davon.
Die Sache mit dem Ohrwurm
Am Abend kommt man dann mal zur Ruhe. Untereinander tauscht man die vielen Aufnahmen des Ausflugs aus. Während man da so entspannt im Zimmer in der Unterkunft liegt, kommen immer wieder die Eindrücke des Ausflugs hoch. So viel Luxus, so viel Glamour! Es braucht eindeutig etwas zum Tagesabschluss, was mich ein bisschen humoristischer auf den Trip blicken lässt. Ohnehin hatte ich über den Tag immer wieder einen Ohrwurm. Am Abend lief der dann in Dauerschleife. Mit dem Wissen: Danke, ich habe dieses luxuriöse Treiben in Monaco gesehen. Aber mein Style ist das eher nicht. Deshalb wird Monaco wohl keine Urlaubsdestination für mich werden, die ich regelmäßig besuchen muss. In zehn Jahren vielleicht wieder. 😉